Oberflächengestaltung
Nach dem Brand hatte die Kugel noch einen Durchmesser von ca. 90 cm und ein Gewicht von gegen 400 kg
Die Kugel wollte ich um den Aufwand möglichst gering zu halten, nur einmal brennen.
Dabei ging ich folgendermassen vor.
Als erstes pinselte ich eine mit Wasser und Eisenoxid aufgeschlämmte Brühe auf das ganze Objekt. Es war natürlich sehr wichtig die gesamte Oberfläche mit einer Schicht Eisenoxid zu bedecken, auch die Innenseite der Rohre. Mit einem grossen Japanpinsel ging das eigentlich recht gut. Damit das Eisenoxid auf der Oberfläche besser haftete, mischte ich etwas Glasurleim bei. (CMC)
Das Eisenoxid auf der Oberfläche liess ich dann sehr gut trocknen.
Danach sprühte ich mit der Spritzpistole Giessporzellan, das mit Wasser verflüssigt war auf das Objekt auf. Mit diesem Auftrag, eine Kombination von Eisen und Porzellan, strebte ich bei reduzierender Ofenatmosphäre Grautöne an. Natürlich hatte ich vorher Versuche gemacht. Diese Versuche verliefen zufriedenstellend. Mit Eisenoxid und Porzellan würden in einem Elektrofen eher Brauntöne entstehen.
Der Brennofen
Um ein so grosses Objekt zu brennen, musste ich einen Ofen bauen.
In einem einfachen Ofen, mit aufsteigender Flamme (das ist ein Ofen, bei dem unten in der Nähe des Bodens mit einem Brenner die Hitze erzeugt wird, die heisse Flamme dann direkt durch ein an der Ofendecke angebrachtem Loch, wieder entweicht) wären die erforderlichen Temperaturen von über 1250 Grad kaum möglich gewesen.
Ausserdem ist in einem solchen Ofen die Temperaturverteilung denkbar schlecht. Ich musste also eine Konstruktion mit aufsteigender, überschlagender und unterzügiger Flammenführung bauen. Der Ofen sollte natürlich möglichst billig und selber herstellbar sein.
Als Isolationsmaterial kam also nur hochhitzebeständige Keramik-Fasermatte in Frage. Auch sollte sich der Ofen bei der Endtemperatur von 1280 Grad öffnen lassen. Die Kugel sollte ja rotglühend im Freien stehen. Ich baute einen zweiteiligen Ofen mit 1000 Liter Inhalt und zwei Brennern von je 30 Kilowatt. Die Keramikfaser-Matte wurde mit Hilfe eines Kompostgitters zusammengehalten. Die in der Wandung integrierten Abzugskamine waren ebenfalls aus 2.5 cm dicker Keramikfasermatte hergestellt. Befestigt wurde die Matte der Wandung und der Abzüge mit Porzellanknöpfen und Kanthaldraht, die ich wiederum am Kompostgitter befestigte.
Im Mai bei schönem Wetter entschloss ich mich, den Brand zu wagen. Am frühen Morgen transportierte ich die Kugel relativ mühsam und sehr vorsichtig auf den Vorplatz des Ateliers. Das Gewicht betrug doch etwa 400 kg
Den Asphaltboden deckte ich mit einer Lage Leichtfeuersteine (Hochhitzebeständige Steine) ab. Auf die Steine folgten dann zwei Lagen à 2.5 cm dicken Keramikfasermatte. Total also 5 cm.
Das ergab eine totale Bodendicke von knapp 10 cm.
Mit einem selbst gebauten Flaschenzug setzte ich die Kugel auf den, der Aussen-Wand angepassten Leichtfeuerstein-Keilen ab. (Siehe auch Skizze)
Diese Keile waren nötig, damit die Kugel unten nicht abflachte, also die Kugel nicht deformiert wurde. Bei dieser hohen Temperatur musste ich davon ausgehen, dass das Tonmaterial erweichte.
Dann noch die zwei Brenner aufstellen.
Die beiden Brenner schloss ich an Propangas Flaschen an. Die zwei Pyrometer (Thermo - Fühler) noch montieren und der Brand konnte beginnen. Sehr langsam und vorsichtig erhöhte ich die Temperatur. Die Kugel war ja nicht geschrüht, oder rohgebrannt. Sie war also noch roh, aber sehr gut getrocknet.
Nach der Fertigstellung liess ich die Kugel etwa 5 Wochen trocknen.
Um Gas zu sparen, entschloss ich mich das Objekt nur einmal zu brennen. Also musste ich die Brennkurve ähnlich wie bei einem Rohbrand führen, allerdings sollte die Endtemperatur nicht wie bei einem Schrühbrand ca. 950 Grad, sondern mindesten 1280 Grad betragen. Bis ich dann 400 Grad erreichte dauerte es etwa 6 1/2 Stunden.
Auf den Asphaltboden legte ich zuerst eine Lage aus etwa 10 cm dicken Feuerleichtsteinen
Dann zwei Lagen à 2.5 cm dicken Keramikfaser-Matte. Total also 5 cm. Das ergab eine totale Bodendicke von knapp 10 cm. (Trotzdem schmolz der drunterliegende Asphalt, wie ich nach dem Erkalten des Ofens feststellen musste) Der Ofen mit 1000 Liter Inhalt und zwei Brennern, wird mit Hilfe eines Kompostgitters zusammengehalten. Die in der Wandung integrierten Abzugskamine waren ebenfalls aus 2.5 cm dicker Keramikfasermatte hergestellt. Befestigt wurde die Matte der Wandung und der Abzugskamine mit Porzellanknöpfen und Kanthaldraht, die ich wiederum am Kompostgitter befestigte.
Im Beisein von einigen befreundeten Personen öffnete ich dann den Ofen, bei einer Temperatur von 1280 Grad in dunkler Nacht.
Das Spektakel war gross und eindrücklich als ich die beiden Hälften des Ofens entfernte. Die Oberfläche der Kugel erkaltet relativ schnell und wechselte die Farbe von Weißglut zu dunkelrot, innert weniger Minuten. Das Innere der Kugel mit den Löchern strahlte natürlich noch lange in hellem Rot.
Das Brennen war ein einzig grosser Erfolg. Es war kein Riss oder Fehler zu finden, an der gespaltenen Kugel. Alls hatte gehalten, absolut rissfrei.
Ich hatte Bedenken, dass die Kugel durch den Spalt die Kugelform verlieren könnte und nicht mehr rund ist. Der Ton, auch wenn er für diese hohe Brenntemperatur ausgelegt war, wurde natürlich trotzdem weich und die Kugel hätte sich deformieren können. Glücklicherweise war dem nicht so. Dies durch die Verwendung von den Keilen. Die Kugel wurde durch die Keile an der Aussenhaut, also am Radius abgestützt und nicht am unteren Punkt der Kugel. Der unterste Punkt war etwas vom Boden abgehoben, da war ein Zwischenraum.
Der Weg zu einer noch viel grösseren Kugel und dem vorgesehenen Event war also offen.
In einem einfachen Ofen, mit aufsteigender Flamme, bei dem in der Nähe des Bodens mit einem Brenner die Hitze erzeugt wird, die Flamme durch ein an der Ofendecke angebrachtem Loch, wieder entweicht) wären die erforderlichen Temperaturen von über 1250 Grad kaum möglich gewesen.
Im nächsten Beitrag werde ich vom Aufbau unter freiem Himmel (Partyzelt) im Skulpturenpark KKL Uffikon erzählen
WUNDERVOLL . . . Ich meine, dass es ein außerordentlich gelungenes Werk darstellt. Selbst die Beschreibung zeigt sich mir gelungen . . . wäre gern dabei gewesen .. .mit freundlichen grüßen christel dechousa